Revisionsgebäude AVG, Karlsruhe

Erläuterungen Wettbewerb

Idee
Der exponierten Lage des Grundstücks am Park mit Sichtbeziehung zum Albtalbahnhof entsprechend ist der Neubau des Revisionsgebäudes als Skulptur angelegt. Im Gleisdreieck gelegen, markiert das artifiziell und markant in Erscheinung tretende Gebäude die spitzwinklige Ecke der im Südwesten anschließenden Kleingartenanlage. Das Äußere der Box wird geprägt durch eine Haut aus Cortenstahl und bündig eingelassene, rahmenlose und mit Eisenoxid bedampfte Glasscheiben. Die natürliche Farbe des Cortenstahls harmoniert angenehm mit der jahreszeitlich wechselnden Farbigkeit des angrenzenden Parks und der Kleingartenanlage. Gleichzeitig verweist das Material auf die Gleisanlagen der Umgebung.

Funktion
Zwischen den zu wartenden Stadtbahnwagen und dem Gebäude befindet sich ein großzügig bemessener, überdachter Bewegungs- und Arbeitsraum. Von hier aus werden alle Räume des Revisionsgebäudes auf kurzem Wege von außen her erschlossen. Der Personalaufenthaltsraum ist mit einer optimalen Sichtbeziehung zu den vom Albtalbahnhof her kommenden Stadtbahnen ausgestattet. Alle Räume sind natürlich belichtet und belüftet. Die beiden bestehenden Revisionsschächte befinden sich gut zugänglich im Abstellraum. Die Zapfsäulen sind regengeschützt im rückwärtigen Bereich unter dem Vordach angeordnet.

Realisierung
Tragwerk und wasserabweisende Hülle sind sowohl im Dach- als auch im Wand-bereich homogen und fugenlos aus Cortenstahl gefertigt. Das Gebäude ist somit konstruktiv vergleichbar mit einem auf dem Bauch liegenden, aus Blechen und Spanten wasserdicht verschweißten Bootsrumpf. Die Materialausdehnung des Stahls in Folge der klimatisch bedingten Temperaturunterschiede ist bei der geringen Größe des Revisionsgebäudes unproblematisch. Wie im Holzrahmenbau werden einzelne Wandabschnitte vorgefertigt, auf die Baustelle gebracht und vor Ort miteinander verschweißt. Von Innen wird anschließend dampfdiffusionsdicht die Wärmedämmung aufgebracht. Danach erfolgt der Innenausbau. Durch den hohen Vorfertigungsgrad ist eine kurze Bauzeit sichergestellt. Der einfache konstruktive Aufbau und die damit verbundene geringe Anzahl von erforderlichen Gewerken garantieren eine wirtschaftliche Realisierung des Bauvorhabens.

Fotos: dipl.-ing. stephan baumann
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